Kißlegger Wehr: Manche Einsätze hätten „wirklich nicht sein müssen“
„Ehrenamt am Limit“: So bezeichnete der Kommandant der Kißlegger Feuerwehr, Andreas Wiltsche, die Arbeit der Floriansjünger bei deren Hauptversammlung am Freitagabend. Zur Kißlegger Gesamtwehr gehören auch die Abteilungen Waltershofen und Immenried, sowie eine Jugend- und eine Altersabteilung.
51 aktive Feuerwehrleute gibt es in Kißlegg, dazu 22 in Waltershofen und 23 in Immenried. In der Jugendfeuerwehr sind derzeit 26 Jugendliche, die von Jugendwart Sebastian Rogg für den „Sprung in die Aktive“, wie er es nannte, vorbereitet werden. Gesamtkommandant Andreas Wiltsche bezeichnete die Jugendfeuerwehr als „unverzichtbar.“ Gleiches gelte für die Abteilungen in den Ortschaften.
Neues Fahrzeug und Digitalfunk kommen in 2019
Die Immenrieder Wehr hatte 2018 sechs Einsätze zu meistern. Laut Wiltsche und Abteilungskommandant Ambros Krön waren darunter auch welche, die „wirklich nicht hätten sein müssen“. Der Gesamtkommandant stellte fest: „Die Leute sind immer gern dabei, in der Leitstelle viel Wind zu machen. Das kostet uns viele Ressourcen, wenn dann 40 Leute ausrücken wegen zehn Zentimeter Wasser in einer Grube.“ Bei dieser Art von Einsätzen sprach Wiltsche von einem Trend. Und weiter: „Das ist wirklich ärgerlich, wenn für niemanden Gefahr besteht und dann aber zwei Abteilungen ausrücken müssen.“
Auch aus Waltershofen gab es Ähnliches zu berichten. Abteilungskommandant Roland Münz nannte in seinem Bericht ein Beispiel, bei dem die Abteilung gerufen wurde, um einen Ast von einer Straße wegzutragen: „Als wir gekommen waren, war der Ast schon weg und auf der Straße halt noch ein bisschen Obst.“
Von 1700 Einsatzstunden allein in der Abteilung Kißlegg berichtete Vize-Kommandant Claudius Weiland. Darunter waren auch neun Brände, einen Großbrand gab es allerdings nicht. Bei den sieben Verkehrsunfällen, zu denen die Wehr ausrückte, gab es laut Weiland „Gott sei Dank keine Toten“. Auch Andreas Wiltsche war froh: „Wir sind alle immer wieder gesund heimgekommen. Da hält jemand seine Hand über uns.“
Der Ausblick für 2019 beinhaltet in zwei großen Punkten neue Ausrüstung. Zum einen soll die Kißlegger Wehr noch vor Weihnachten das neue Löschfahrzeug LF20 bekommen, zum anderen steht die Digitalfunkbeschaffung an. „Wir müssen hier am Zahn der Zeit bleiben“, gab sich Wiltsche überzeugt. Die Beschaffungen hätten im vergangenen Jahr für einen „enorm gewachsenen Verwaltungsaufwand“ gesorgt. Man sei in Kißlegg, so Wiltsche, weit über seine Grenzen hinausgegangen. An seine Kameraden gerichtet sagte er: „Ich will aber nicht nur jammern. Es ist einfach auch schön, mit euch zusammen zu schaffen. Jeder ist eine Stütze.“
Bürgermeister Dieter Krattenmacher nutzte seine Ansprache, um sich zu bedanken für den Einsatz der Feuerwehrleute im vergangenen Jahr und für den Einsatz am Tag der Versammlung. An selbigem Nachmittag hätten Teile der Wehr aus eigener Initiative heraus die Turnhallendächer in Kißlegg und den Ortschaften vom Schnee befreit. An die Jugendfeuerwehr gerichtet, sagte der Schultes: „Das ist das Wichtigste, dass ihr so werdet wie die Männer und Frauen hier im Saal.“ Die Altersabteilung, die wie deren Sprecher Peter Bodenmiller berichtete, heuer 25 Jahre alt wird, wurde von Krattenmacher mit der Einladung zu einer Schlossführung mit „Gala-Dinner“ im Schloss beschenkt.
Beförderungen
Feuerwehrmann/-frau:
Tabea Minsch
Florian Müller
Stefan Treichel
Mirko Schneider
Oberfeuerwehrmann:
Björn Bilger
Hauptfeuerwehrmann:
Manuel Brendler
Johannes Dunst
Löschmeister:
Johannes Frommknecht
Oberlöschmeister:
Tobias Dunst
Ehrungen
Feuerwehr Ehrenzeichen des Landes BW in Bronze
Tobias Dunst
Phillip Sontag
Walter Frick
Uwe Foth
Klaus Eder
Peter Schwarz
Jürgen Rief
Christoph Mayer
Christian Gröger
Christoph Häge
Markus Mauch
Albert Neher
Florian Schneider
Patrick Wüschner
Wolfgang Gletter
Rainer Kiechle
Andreas Wiltsche
Claudius Weiland
Thilo Christante
Peter Neher
Feuerwehr Ehrenzeichen des Landes BW in Silber
Klaus Dentler
Feuerwehr Ehrenzeichen des Landes BW in Gold
Helmut Braun
Bruno Briegel
Reinhold Evers
Entlassungen aus dem aktiven Dienst
Karl-Josef Schuwerkdurch Vollendung des 65. Lebensjahres
Korbinian Feierle
durch Wohnortwechsel